++ EIL ++
  • Pressekonferenz zum Fall Valeriia
  • Hier neben der Hermsdorfer Straße wurde die Leiche am Dienstagnachmittag entdeckt. Der Fundort ist auch am Mittwoch weiträumig abgeriegelt, die Spurensicherung vor Ort.
  • Bei einer erneuten großen Suchaktion hat die Polizei am Dienstag eine Leiche entdeckt.

Valeriia aus Döbeln wurde Opfer eines Verbrechens - Stadtfest abgesagt

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Die seit vergangener Woche vermisste Valeriia aus Döbeln ist tot. Die Neunjährige wurde Opfer eines Verbrechens, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Die Leiche weise Verletzungen auf, die auf ein Verbrechen hindeuteten.

Absoluter Fokus liege nun darauf, den oder die Täter zu ermitteln, sagte der Chemnitzer Polizeipräsident Carsten Kaempf. „Der Verlust eines Kindes zerreißt einem das Herz“. Auf der Suche nach dem Mädchen hatte die Polizei am Dienstag in einem Waldstück nahe Döbeln, etwa vier Kilometer vom Wohnort entfernt, eine Leiche gefunden. Wie sich nun herausstellte, handelt es sich um Valeriia. Die Mutter wird psychologisch betreut. „Wir sind auch heute bei ihr“, sagte Kaempf.

Laut Staatsanwaltschaft kann der Todeszeitpunkt noch nicht eindeutig festgestellt werden. Die Ermittlungen wegen Totschlags und Mordes konzentrierten sich auf das soziale Umfeld des Mädchens. Hinweise auf eine Sexualstraftat gebe es nicht.

Valeriia kam am 3. Juni früh nicht in der Schule an

Valeriia war am 3. Juni zuletzt gesehen worden, als sie sich auf den Weg zur Schule machte. Doch zum Unterricht war das Mädchen nie erschienen. Seitdem waren immer wieder hunderte Einsatzkräfte ausgerückt, unter anderem wurden die Freiberger Mulde abgesucht und Anwohner befragt. Dabei kamen auch spezielle Hunde, ein Hubschrauber und Taucher zum Einsatz. Die Menschen in Döbeln waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Zusätzlich hatten sich in der Stadt private Suchtrupps gebildet. Kaempf dankte der Bevölkerung für ihre Mithilfe bei der Suche nach dem Mädchen.

Das aus der Ukraine stammende Mädchen lebte mit seiner Mutter seit 2022 in Deutschland. Der Vater ist den Angaben zufolge nach wie vor in der Ukraine und kämpft an der Front. Die Polizei hatte in alle Richtungen ermittelt. Auch zum Vater bestand enger Kontakt.

Kein Stadtfest am Wochenende in Döbeln

Das am Wochenende geplante Stadtfest in Döbeln wurde abgesagt. „Wir alle sind sehr betroffen und schockiert über den Tod der kleinen Valeriia“, sagte Oberbürgermeister Sven Liebhauser (CDU) am Mittwoch. „Döbeln ist erschüttert.“ Vielen Bürgern und Bürgerinnen sei jetzt nicht danach, zu feiern. Daher habe die Stadt den Entschluss gefasst, das Fest abzusagen. Liebhauser rief die Einwohner auf, am Freitagabend gemeinsam und mit Kerzen in den Händen auf dem Obermarkt des Mädchens zu gedenken. Zudem soll es am Sonntag einen Gedenkgottesdienst geben. Auch hat die Stadt ein Spendenkonto zur Unterstützung der Familie eingerichtet.

Audio:

Tiefbetroffene Döbelner am Mittwochvormittag
Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart
Chemnitz' Polizeipräsident Carsten Kaempf

Oberbürgermeister Sven Liebhauser