Mutiger Fahrlehrer schnappt 17-Jährigen Unfallfahrer

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Mit einem gekaperten Auto hat am Dienstag ein 17-Jähriger in Dresden eine ganze Serie von Unfällen und jede Menge Chaos verursacht. Der junge Ukrainer war laut Polizei zunächst mit einem polnischen Ford am Waldschlößchentunnel in einen Crash verwickelt. Dort verließen er und weitere Insassen den Wagen. Der junge Mann flüchtete mit dem Caddy einer Baufirma, die im Tunnel mit Wartungsarbeiten beschäftigt war.

Auf der wilden Fahrt über Fetscherstraße und Stübelallee gab es weitere Zusammenstöße mit anderen Autos, bis der 17-Jährige schließlich an der Karcherallee gegen einen Transporter des Straßen- und Tiefbauamtes krachte. Anschließend prallte der Fluchtwagen noch gegen einen Mercedes und kam dann zum Stehen. Er versuchte daraufhin erneut zu fliehen, wurde aber von einem Mann festgehalten, welcher den Unfall beobachtet hatte. 

Der Jugendliche wurde vorläufig festgenommen und kam verletzt ins Krankenhaus. Die Kreuzung am Großen Garten wurde teilweise gesperrt. Es kam zu erheblichen Verkehrsbehinderungen.

Bei den anderen Unfällen blieb es offenbar bei Blechschäden. Angaben zu weiteren Verletzten lagen am Dienstagabend noch nicht vor. Drogen oder Alkohol waren nach ersten Erkenntnissen der Polizei bei dem 17-Jährigen nicht im Spiel. Es entstand ein Sachschaden von mehreren zehntausend Euro.

Die Polizei ermittelt zu den Hintergründen der Unfallserie. Dabei geht sie auch dem Verdacht nach, dass die weiteren Insassen des Ford, welche bei dem ersten Crash flüchteten, offenbar illegal nach Deutschland gebracht worden sind. 

Mutiger Fahrlehrer schnappt den Unfallfahrer

Als es an der Karcherallee krachte, war Stefan Witzmann vom VerkehrsCampus Merkert gerade auf Ausbildungsfahrt und stand an der Ampel. Er wurde Zeuge des Geschehens, sprang geistesgegenwärtig aus dem Auto und rannte dem flüchtigen Unfallfahrer hinterher. Der 17-Jährige wollte sich über ein Gartengrundstück davon machen, doch Stefan Witzmann konnte ihn einholen, überwältigen und bis zum Eintreffen der Polizei festhalten.

"Ich bin dabei mehrere Male hingefallen", schildert der Fahrlehrer die Verfolgung. "Es ging über mehrere Mauern in ein weiteres Grundstück. Als ich ihn stellen konnte, hab ich ihn zu Boden gedrückt und ihm gesagt, dass er sich nicht bewegen soll." Eine Zeugin alarmierte dann über den Notruf die Polizei, die den Ukrainer festnahm. 

Audio:

Fahrlehrer Stefan Witzmann