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Mega-Bahntunnel im Erzgebirge: Das sind die Pläne

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Die Planungen für den Neubau der Bahnstrecke Dresden-Prag sind auf der Zielgeraden. Die Region und Freistaat haben die Vorzugsvariante mit einem 30 Kilometer langen Tunnel bestätigt. Letzte Forderungen der Anliegergemeinden wurden am Mittwoch der Deutschen Bahn übergeben.

Dabei geht es vor allem um Lärmschutz und Ausgleichsflächen entlang der Trasse. Der Vergleich verschiedener Varianten hatte ergeben, dass ein durchgehender Tunnel sowohl für die Umwelt als auch verkehrlich, technisch und wirtschaftlich die beste Lösung für die neue Strecke ist.

Zum Neubau von Deutschlands längsten Tunnel gehört auch der Ausbau der Strecke zwischen Dresden und Heidenau. Damit der Zugverkehr reibungslos durch den neuen Tunnel fahren kann, müssen beispielsweise etwa 46 Kilometer neue Gleise, rund 90 neue Weichen, moderne Leit- und Sicherungstechnik sowie neue Abstellmöglichkeiten für Züge gebaut werden.

Im Sommer sollen dem Bundestag die Unterlagen vorgelegt werden. Bis zum Ende der Legislaturperiode soll dann eine Entscheidung zur Umsetzung und Finanzierung stehen, wie es weiter hieß. Die bisherige Strecke im Elbtal habe die Grenzen ihrer Kapazität erreicht. Die Volltunnelvariante sei sowohl für die Umwelt als auch technisch und wirtschaftlich die beste Lösung. Zudem biete sie eine hochwassersichere Alternative, betonte die Bahn.

Das Neubauprojekt gilt als international wichtiges Verkehrsvorhaben auf der Schiene. Die Variante sieht den Bau eines rund 30 Kilometer langen Tunnels zwischen Heidenau auf deutscher und Usti nad Labem auf tschechischer Seite vor. Fahrgäste sollen so künftig in nur etwa einer Stunde von Dresden in die tschechische Hauptstadt reisen können.

Die Strecke Dresden-Prag ist Teil eines europäischen Schienenkorridors von deutschen Nord- und Ostseehäfen durch Südosteuropa bis nach Istanbul und Athen. „Wir schreiben hier ein Stück europäische Verkehrsgeschichte. Wir entlasten das Elbtal und bieten einen schnellen Weg, um Güter von den Nord- und Ostseehäfen ans Schwarze Meer oder das Mittelmeer zu bringen und umgekehrt“, sagte Ingrid Felipe, Vorständin Infrastrukturplanung und -projekte bei der Deutschen Bahn.

Bis der erste Zug durch den Tunnel rollt, müssen sich Bahnreisende aber noch mindestens gut zwei Jahrzehnte gedulden. Der Baustart wird laut Deutscher Bahn nach jetzigen Prognosen um das Jahr 2032 angepeilt, die Bauzeit mit etwa zwölf Jahren veranschlagt.

Die Bahn hatte im Vorfeld auf mehreren Bürgerforen über das Projekt und die Auswirkungen informiert. In der Region sind zahlreiche Anwohner betroffen. Sie müssen Grund und Boden abgeben oder sogar aufgeben.

 

Audio:

Stimmen vom Bürergforum am 22. Januar in Dresden
Ein Kleingärtner macht sich Sorgen um seine Parzelle, die er wohl aufgeben muss

Wo gibt es Infos über das Projekt?

Auf der Webseite dresdenprag.de gibt es Informationen über alle Details. Es besteht auch die Möglichkeit, die Planung zu kommentieren und Fragen zu stellen, die das Projektteam beantwortet. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, diese Dialogmöglichkeit zu nutzen und mit dem Projekt in den Austausch zu treten.
www.dresdenprag.de/vorzugsvariante