- Drei winzige Kätzchen wurden bei Gornau an der B180 ausgesetzt – voller Fliegeneier, verletzt, dem Tod nah. Die Tierrettung Chemnitz rettete sie.
Drei Kätzchen vor dem sicheren Tod gerettet
Es war Samstag, früher Abend, als das Lagezentrum der Polizei bei der Tierrettung Chemnitz anrief. Eine Hundehalterin hatte in Gornau – direkt an der B180 – drei neugeborene Kätzchen gefunden und fotografiert. Kaum zwei Tage alt. Im Gras. Allein. Und übersät mit Fliegeneiern. „Die Bilder waren eindeutig“, sagt Sandra Kögel von der Tierrettung. „Die drei hätten die Nacht nicht überlebt. Da war klar: Wir müssen sofort los!“
Einsatz an zwei Fronten
Obwohl offiziell schon Feierabend war, aktivierte das Team die interne SOS-Gruppe. Wer konnte, meldete sich. Und fuhr los. Während sich eine Gruppe um die Kätzchen kümmerte, kam parallel noch ein zweiter Notruf: Ein Jäger hatte ein geschwächtes Rehkitz gemeldet.
Zwei Leben, zwei Einsätze, ein Abend. „Das ist kein Dienst nach Vorschrift“, sagt Kögel. „Das ist Ehrenamt mit Herzgefühl.“
Drei Kätzchen im Gras
Die Stelle an der B180 war schnell gefunden. Im feuchten Gras lagen die drei Kätzchen – winzig, zitternd, eines mit Bisswunde im Nacken. Auch dort hatten die Fliegen Eier abgelegt. Die Helfer begannen sofort mit der Versorgung: wärmen, reinigen, Fliegeneier entfernen – mit Fingerspitzengefühl und Herz. Über eine Stunde dauerte es, bis die Kleinen wieder sauber waren.
Und dann war da noch das Kitz
Zeitgleich kämpfte ein zweites Team mit der Erstversorgung des Rehkitzes – schwach, hungrig, orientierungslos. Auch hier war Spezialfutter nötig. Zum Glück hatten Spender zuvor die Amazon-Wunschliste der Tierrettung gefüllt: Katzenaufzuchtsmilch mit Colostrum – genau das Richtige für schwache Tierbabys.
Keine Vermittlung – aber viel Bedarf
Die drei Kätzchen wurden am Sonntag im Tierheim Chemnitz vorgestellt. Noch sind sie nicht zur Vermittlung freigegeben. Aber: Die Tierheime sind voll mit kleinen Samtpfoten. Wer ein neues Familienmitglied sucht, wird dort fündig.
Wer hat was gesehen?
Die Tierrettung bittet um Hinweise. Wer am Samstag an der B180 bei Gornau ein haltendes Auto gesehen hat, soll sich bei der Polizei oder direkt bei der Tierrettung melden. „Wer Kätzchen wie Müll entsorgt, sollte nicht ungestraft davonkommen“, sagt Sandra Kögel.
