Mitarbeiter des Gelenkwellenwerks streiken vor dem Werkstor.
GKN-Streik unterbrochen wegen Urabstimmung über Sozialtarifvertrag
Die Beschäftigten des Gelenkwellenwerks in Zwickau-Mosel haben ihren Streik bis Freitag unterbrochen. Grund dafür ist, dass mit der GKN-Geschäftsführung in Offenbach Eckpunkte für einen Sozialtarifvertrag ausgehandelt wurden, wie die IG Metall am Mittwoch mitteilte.
Ab Donnerstag entscheiden die Gewerkschaftsmitglieder in einer zweiten Urabstimmung über die Annahme der Vorschläge. Gibt es keine Mehrheit, geht der Streik am Freitagnachmittag weiter.
Der Sozialtarifvertrag sieht Lösungen für die mehr als 90 Prozent der insgesamt 835 Beschäftigten vor, die IG-Metall-Mitglied sind. Damit würden auch Auszubildende, befristet Beschäftigte oder Kolleginnen und Kollegen in Altersteilzeit berücksichtigt, wie der Zweite Bevollmächtigte Benjamin Zabel erklärte.
Und darüber wird abgestimmt: Die Beschäftigten erhalten bei einer Kündigung eine Abfindung von mindestens 1,5 Brutto-Monatsgehältern pro Jahr Betriebszugehörigkeit, wenigstens aber 17.500 Euro. Für jedes unterhaltsberechtigte Kind gibt es zusätzlich 5.000 Euro. Für Behinderte ab einem Grad von 30 sind Aufschläge vorgesehen. GKN Driveline stattet einen Solidarfonds mit 2,5 Millionen Euro brutto aus, um eine Zusatzzahlung für IG Metall-Mitglieder zu finanzieren. Das Unternehmen finanziert zudem eine Transfergesellschaft, in der Beschäftigte bis zu zwölf Monate unterkommen können.
„Dieser Sozialtarifvertrag kann nur ein erster Schritt sein und auch nur die zweitbeste Lösung. Erst wenn es uns nicht gelingt, den Standort zu sichern, dann brauchen wir dieses Netz durch einen Sozialtarifvertrag“, ergänzt Thomas Knabel, der Erste Bevollmächtigte, der in Offenbach bis Dienstagmorgen mitverhandelt hatte. Nun komme es darauf an, einen Investor für das Werk zu finden.