- Hunderte Mitarbeiter des Leipziger Helios-Park-Klinikums haben am Dienstagvormittag mit einer Demo gegen zu niedrige Löhne demonstriert.
- Die Krankenhausmitarbeiter sind mit ihrer Demo durch den Leipziger Stadtteil Probstheida gezogen.
Streik im Leipziger Park-Klinikum: Warum werden die Mitarbeiter schlechter bezahlt als anderswo?
Die Tarifverhandlungen am Park-Klinikum Leipzig sind erneut ins Stocken geraten. Deshalb hat die Gewerkschaft ver.di die Beschäftigten am Dienstag zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Die Mitarbeiter wollen damit deutlich machen: Gleiche Arbeit verdient die gleiche Bezahlung.
Forderung: Anwendung des Helios-Konzerntarifvertrags
Kern der aktuellen Tarifrunde ist die Forderung der ver.di-Mitglieder, dass im Park-Klinikum künftig die Entgeltordnung und Vergütungstabellen des Helios-Konzerntarifvertrags gelten. Momentan verdienen die Beschäftigten dort im Schnitt etwa zehn Prozent weniger als Kollegen im unmittelbar benachbarten Herzzentrum Leipzig und werden damit nur nach Haustarif bezahlt. Die Gewerkschaft bezeichnet das als „nicht mehr vermittelbar“. Beide Häuser liegen nur durch eine Glastür getrennt, nutzten denselben Parkplatz und arbeiteten Seite an Seite.
Fünfte Verhandlungsrunde ohne Durchbruch
Trotz intensiver Gespräche ist bislang offenbar keine Annäherung gelungen. Das letzte Arbeitgeberangebot sieht vor, die Beschäftigten weiterhin rund 4% unterhalb des Konzerntarifs einzuordnen – ein Vorschlag, den die Belegschaft klar ablehnt. Die große Streikbereitschaft zeige, so ver.di, wie wichtig den Mitarbeitern eine faire Bezahlung sei. Viele empfinden es als ungerecht, dass sie im Helios-Konzern trotz guter Geschäftszahlen schlechter gestellt werden als Beschäftigte anderer Standorte.
Streikversammlung und Demonstrationszug
Der Warnstreik begann am Vormittag mit einer Versammlung neben der Connewitzer Straße 6. Anschließend zogen mehrere hundert Mitarbeiter in einem Demonstrationszug vor das Park-Klinikum. Dort machten sie ihre Forderungen nach gerechter Entlohnung und einheitlichen Tarifbedingungen nochmals lautstark deutlich. Trotz des ganztägigen Streiks sei die Notfallversorgung im Park-Klinikum vollständig gewährleistet, hieß es.

