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  • Tannenaussaat ganz traditionell in Lengefeld. Foto © Jan Görner.
    Tannenaussaat ganz traditionell in Lengefeld. Foto © Jan Görner.

Tannen säen ganz traditionell in Lengefeld

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Der Forstbezirk Marienberg sät derzeit Tannensamen in Lengefeld aus. Und zwar ganz traditionell mit Pferden. Etwa anderthalb Hektar umfasst der etwa 65 Jahre alte Fichtenbestand nahe dem Kalkwerk und dem Adlerstein. Es duftet nach frischer, feuchter Erde, wenn die beiden belgischen Kaltblüter Max und Peter den Scheibenpflug hinter sich her ziehen. Das Gefährt mit den v-förmig angeordneten Tellern reißt die Oberfläche des Waldbodens auf.

Andreas Dieckmann steht obendrauf und verleiht der Technik damit ein bisschen mehr Nachdruck. Maik Reichel führt die Zügel und navigiert die beiden Pferde so geschickt durch die Bäume hindurch. Danach streut Andreas Dieckmann die Tannensamen manuell in die neu entstandenen Furchen. Diese entstehen im Abstand von zwei bis drei Metern zueinander. Pro Hektar werden etwa 20 Kilogramm Saatgut auf diese Weise ausgebracht. Ein Kilogramm enthält rund 20.000 Samen.

Die Aussaat von Tannensamen ist Teil des Waldumbaus, den der Staatsbetrieb Sachsenforst in den einheimischen Wäldern umsetzt. Fichtenmonokulturen sollen von Mischwaldpopulationen abgelöst werden. Durch das direkte Aussäen der Samen können sich die Wurzeln ungestört ausbilden. Außerdem hat die junge Tanne von Anfang an die Möglichkeit, sich mit den lokalen Gegebenheiten arrangieren.

„Auf etwa 160 Hektar haben wir die Tanne seit 2006 so schon im Forstbezirk erfolgreich vermehrt. In diesem Jahr kommen weitere 35 hinzu“, weiß der Leiter des Staatsforstbetriebs im Forstbezirk Marienberg, Gunter Haase. Der Erfolg gibt dem traditionellen Verfahren recht. Unweit des aktuell zu bearbeitenden Bestands befinden sich Flächen, auf denen die vor zwei und vor sieben Jahre ausgebrachte Saat sehr gut aufgegangen ist. 

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Gunter Haase