Die tschechische Feuerwehr im Einsatz am Prebischtor.
Waldbrand in Tschechien nahe der deutschen Grenze
Im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz ist am Himmelfahrtstag nahe der Grenze zu Sachsen ein Brand ausgebrochen. In der Nähe des Prebischtors habe eine Waldfläche von 20 mal 100 Metern gebrannt, nachdem ein mutmaßlich betrunkener Mann dort einen Feuerwerkskörper gezündet haben soll, teilte die Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz am Donnerstagabend mit.
Neun Löscheinheiten brachten die Flammen nach mehreren Stunden unter Kontrolle, wie ein Sprecher der Feuerwehr in Usti nad Labem (Aussig an der Elbe) am Donnerstag mitteilte. Die Polizei nahm im Zusammenhang mit dem Feuer einen Verdächtigen fest. Gegen ihn werde wegen des Verdachts der Gefährdung der Allgemeinheit ermittelt, hieß es.
Den Angaben zufolge brannte es auf einer Fläche zwischen dem Prebischtor, einem Sandstein-Felsentor, und der Staatsgrenze zu Deutschland. Wegen des Feiertags in Deutschland hielten sich nach Angaben der Nationalparkverwaltung ungewöhnlich viele Besucher im Park auf. Sie wurden gebeten, nicht zum Prebischtor hinaufzusteigen.
Die Feuerwehr rief die zweithöchste Alarmstufe aus. Ein Hubschrauber mit einem Löschwasser-Außenbehälter zur Unterstützung wurde herbeigerufen, aber am Ende doch nicht benötigt. Ein Teil der Einsatzkräfte wird über Nacht vor Ort bleiben, um ein Wiederaufflammen von Glutnestern zu verhindern.
Auf der Seite des Nationalparks Sächsische Schweiz kontrollierte die Nationalparkwacht, ob das Feuer drohte, über die Grenze zu kommen, wie es hieß. Auch die Feuerwehr Bad Schandau war für diesen Fall demnach bereits vor Ort.
Ende Juli vorigen Jahres war es in der Böhmischen Schweiz zu einer Waldbrandkatastrophe gekommen, bei der rund 1600 Hektar Wald vernichtet wurden. Das Feuer griff damals auch auf den benachbarten deutschen Nationalpark Sächsische Schweiz über. Es wurde von Brandstiftung ausgegangen. Zum derzeitigen Stand der Ermittlungen machte die Polizei zuletzt auf dpa-Anfrage keine Angaben. Medienberichte, dass ein Verdächtiger ein Geständnis abgelegt haben soll, wurden weder bestätigt noch dementiert. (dpa)