Falsche Corona-Atteste: Ärztin festgenommen
Das Amtsgericht Dresden hat gegen eine 66-jährige Ärztin Haftbefehl erlassen. Ihr wird vorgeworfen, dass sie in 162 Fällen falsche Gesundheits-Zeugnisse ausgestellt hat. Die Medizinerin ist am Dienstagmorgen festgenommen worden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Staatsanwaltschaft und Polizeidirektion Dresden. Nach Medienberichten handelt es sich bei der Frau um eine Allgemeinmedizinerin mit Praxis in Moritzburg.
Die Ärztin soll Patienten zu Unrecht bescheinigt haben, dass sie nicht gegen Corona geimpft werden dürfen, keinen Mund-Nasen-Schutz tragen dürfen oder Covid19-Tests nur über Speichel möglich seien. Dafür habe sie Sammeltermine organisiert, bei denen sie die Scheine im Minutentakt ausgab - für jeweils mindestens 25 Euro. Die Beschuldigte habe so etwa 12.500 Euro eingenommen.
Ihre Praxis und Wohnung wurden am Dienstag erneut durchsucht und weiteres Beweismaterial, unter anderem ein Mobiltelefon und ein mittlerer vierstelliger Bargeldbetrag, sichergestellt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass die Medizinerin in mehreren Bundesländern bis nach Schleswig-Holstein agierte. Dabei soll sie mit Heilpraktikern und Bestattungshäusern kooperiert und sie am Gewinn beteiligt haben. Bundesweit waren daher bereits im Septermber mehr als 80 Objekte durchsucht worden - davon vier in Sachsen und neun in Brandenburg. Mehr als 300 Atteste wurden beschlagnahmt. Wir haben darüber berichtet.
Die weiteren Ermittlungen dauern an.